Möchtest Du wissen, welche Bilder mich nerven, so richtig nerven: Werbebilder von Müttern. 

Nicht irgendwelche Mütter, sondern solche, die lächelnd ein waches Baby oder ein Kleinkind auf dem Schoß haben, an ihrem Schreibtisch vor ihrem Computer sitzen, auf dem Tisch ein Telefon, die obligatorische Tasse Kaffee und am liebsten noch ein Spucktuch mit im Bild damit es so richtig schön authentisch aussieht 😉. Diese Frauen sind gepflegt und gut gekleidet, das Haar ist frisch gewaschen, der Pulli fleckenlos. Sie lächeln in die Kamera, wenn es in dem Artikel, um die Flexibilität der Arbeitszeit eines Unternehmens geht oder das Allheilmittel zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gepriesen wird: Das Homeoffice, die Selbstständig- die Freiberuflichkeit.

Ich hatte am Sonntag vormittag ein Coaching mit einer Frau, Mutter von drei kleinen Kindern. Sie arbeitet selbstständig bzw. freiberuflich und ist im ständigen Spagat zwischen Familie und ihrer Berufstätigkeit. Für unser Gespräch gab es Zeitfenster, die entweder während des Mittagsschlafs der Kinder, ab 21 Uhr abends oder am Wochenende lagen. Wir wählten den Sonntag, denn dann war der Partner daheim. Sie hatte sich für unser Gespräch ins Schlafzimmer zurückgezogen, während vor der Tür die Kinder tobten. Ich konnte während des Gesprächs sehen, wie die Konzentration immer wieder wegdriftete, weil ein Ohr eben doch noch vor der Tür war. Warum hatte sie nicht eine Stunde Ruhe, um sich auf ihr Coaching zu konzentrieren, dass sie brauchte? Und warum ist das gar kein Einzelfall?

Nach unserem Gespräch habe ich noch viel über dieses Thema nachgedacht und mir sind weitere Coachings eingefallen, wo die Rahmenbedingungen alles andere als optimal waren. Wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht, hat jede von uns hat ihre eigene Baustelle. Mal geht es besser, mal schlechter. Auch bei mir gibt es Dinge, die besser laufen könnten und ich fasse mir mit diesem Blog Post gern auch an meine eigene Nase …Deshalb liebe ich das Schreiben so, es reflektiert und verändert.

So schaut’s aus

Fakt ist: In den Kurkliniken hat sich die Zahl erschöpfter Frauen in den vergangenen 15 Jahren fast verdoppelt. Laut einer Statistik steht jede fünfte von ihnen kurz vor dem Burn-out. War das Burnout-Syndrom  vor wenigen Jahren noch die klassische Managerkrankheit, sind es inzwischen immer mehr Mütter.

Mütter haben einen echten Knochenjob: Sie sind Köchin, Haushälterin, persönliche Krankenschwester, Chauffeurin, Psychologin, Nachhilfelehrerin u.v.m. Sie sind in ständiger Alarmbereitschaft, 24 Stunden, 7 Tage die Woche und arbeiten noch „nebenher“.

Doch nicht nur diese Anforderungen, sondern vor allem die stetig wachsende Erwartungshaltung, seitens des Umfeldes und sich selbst gegenüber , tragen zur Erschöpfung bei. Wir wollen alles möglichst perfekt oder zumindest besonders gut machen: den Haushalt im Griff haben, den Job gut machen und vor allem eine gute Mutter und Partnerin sein oder es zumindest versuchen. Natürlich wollen wir den Kuchen für den Geburtstag selber backen, helfen  bei der Schulveranstaltung und besorgen schöne und individuelle Geschenke für den Kindergeburtstag. Crazy.

Wenn Papa mal eine Woche keine Zeit für die Familie hat, weil ein Projekt all seine Aufmerksamkeit fordert, bemitleiden wir ihn für sein Arbeitspensum. Doch wenn Mama mal eine Woche in ein Projekt vertieft ist, werden die Kinder bemitleidet, die ihre Mama ja so vermissen und der tolle Vater wird gelobt, der all die Aufgaben im Haushalt übernimmt. Ja, auch in 2020 ist das noch so. Warum? 

Viele Frauen fühlen sich schlecht, weil sie den Ansprüchen einer modernen Frau, die ihr Leben scheinbar mit links stemmt, nicht entsprechen. Und wir wissen es alle: die Welt sieht „in echt“ gar nicht so Instagram-like aus: Stress im Job, Zeitdruck, nörgelnde Kinder, Berge von Wäsche, Haushalt, Arzttermine – das ist die Realität. Ich wundere mich nicht, dass Frust und Enttäuschung oder im schlimmsten Fall Burnout Syndrome auftauchen.

Ich glaube, dass Du jetzt verstehst, warum mich die oben genannten Bilder so nerven. Weil sie genau das Gefühl bei Frauen verstärken.

Kinder brauchen Mütter, die fröhlich, gesund und ausgeglichen sind

Nichtstun scheint für viele beinahe unmöglich. Ja, da fasse ich mir auch an die eigene Nase. Das eigene Zuhause, der Rückzugsort, ist oft das „Epizentrum“ der Arbeit.

In Ratgebern heißt es oft „die eigenen Bedürfnisse wieder stärker wahrnehmen und so stressfreier den Alltag meistern“. Prima, gut gesagt! Doch mal ehrlich, wie oft wird der  eigene Friseurbesuch, Sport, der Kosmetiktermin, Sauna – was auch immer – viel zu oft den anderen Dingen untergeordnet. 

Regelmäßige Auszeiten sind wichtig und jede Frau und Mutter, weiß was ihr besonders gut tut. Ob Kino, ein Yogakurs am Vormittag, ein Glas Prosecco mit der besten Freundin oder ein Wochenende ohne Familie.  Wir müssen es nur auch tun!

 

Meine fünf ultimativen Tipps:

  • Mache regelmäßige Auszeiten. Was immer dir gut tut und zu dir passt  – sie sind wichtig! Noch wichtiger ist – mache sie ganz ohne schlechtes Gewissen. 
  • Lass’ die Hausarbeit liegen – Die Kinder stört es nicht und die gemeinsame Zeit oder die Zeit für dich zum Auftanken ist wichtiger als sauberes Geschirr.
  • Mache deinen Job zum Traumjob, denn wenn du tust, was du liebst, bist du weniger gestresst und empfindest die Arbeit nicht als Arbeit. 
  • Schau dir das Video von Kristina Kusmic alias „Truth Bomb Mum“ an. Es ist mein absolutes Lieblingsvideo zu diesem Thema und mit einer Botschaft, die ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, wenn in unserem Haus sich das Chaos breit macht. 
  • Lege Dir ein Motto zu, was Dich dabei unterstützt, wenn du Zeit für dich nimmst. Meins ist „Happy me – Happy Family“. 
  • Hier geht es zum Video das du dir am besten als Favoriten absicherst, um dich immer wieder daran zu erinnern: Du bist die Priority 

In diesem Sinne

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XoXo Nicole