Vielleicht kennst du den Spruch von Jim Rohn* Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst“. Gemeint ist damit der Einfluss, wie sich die Verbindungen zu anderen Menschen in unserem Leben auswirken. Es gibt dazu viele spannende Untersuchen mit erstaunlichen Ergebnissen. Wusstest du, dass beispielsweise auch Verbindungen in der 2. und 3. Reihe, also Menschen, die wir nicht einmal kennen, sondern die mit unseren Freund:innen befreundet sind oder mit ihnen in Kontakt stehen, einen Einfluss auf uns haben? Hört sich erst einmal spooky an, ist aber spannend. Lies weiter, wenn du wissen möchtest, warum das so ist. Ach ja, mit einem Klick aufs Bild lese ich Dir den Blog auch vor.
(*Jim Rohn war ein amerikanischer Motivationstrainer und Mentor von Tony Robbins, Jack Canfield und vielen anderen).

Mitmenschen sind der Wirkstoff

Heute kannst du parallel zum Lesen oder Hören eine Übung machen, wenn du magst. Starten wir mit der ersten Frage: Nimm dir ein paar Minuten Zeit und überlege, mit welchen fünf Menschen du die meiste Zeit verbringst? Schreibe die Personen mit Namen auf einen Zettel. Es sollten erwachsene Personen sein. Zählen deine Geschwister, Mutter oder Vater zu diesen Menschen dazu? Gibt es Kolleg:innen, Geschäftspartner:innen, Arbeitsgruppen? Sind es andere Eltern, mit denen du jeden Tag vor dem Kindergarten, der Schule oder bei Sportveranstaltungen sprichst. Schau in deinen WhatsApp Nachrichten oder im Messenger nach, wer ganz oben steht und wie viele Text- und Voicenachrichten in der letzten Zeit hin- und hergegangen sind. Ob persönlich, telefonisch oder per Video, es geht bei der Frage darum, mit wem du die meiste Zeit verbringst.

Bist du bereit für den zweiten Schritt der Übung? Schaue dir jetzt deinen Zettel an und spüre bei jeder Person, die du dort aufgeführt hast, in dich hinein. Wie fühlt sich die Verbindung zu dieser Personen an? Welche Grundstimmung ist vorherrschend? Eher klagend, kränklich, depressiv oder optimistisch, fröhlich, motivierend? Sei ehrlich zu dir und nehme auch die negative Grundstimmung an. Niemand nimmt sich bewusst vor, einen negativen Einfluss auf andere auszuüben. Es passiert. Schuld daran sind unsere Spiegelneuronen, die uns schlicht und einfach mit dem Gefühl des anderen „anstecken“.

Ein Beispiel aus früheren Zeiten

Ich hatte in meinen Stuttgarter Zeiten eine Freundin, mit der ich mich stundenlang über Kinder, Partner und über Probleme, wie man Arbeit und Familie zusammenbekommt, unterhalten habe. Wir sahen uns fast täglich im Kindergarten und verabredeten uns regelmäßig, damit wir uns gegenseitig das Herz ausschütten konnten. Es war herrlich, denn unsere Probleme waren nahezu identisch. Nach jedem Treffen gingen wir zufrieden auseinander. Zusammen jammern tat gut, hatte eine fast reinigende Wirkung und man fühlte sich mit seinen Sorgen weniger allein. Die Kehrseite: Wir kamen mit unseren Problemen nicht voran.

Als während dieser Zeit meine Coachingausbildung bei Sabine Asgodom anfing, war ich mit einem Mal in einem ganz anderen Kreis von Personen. Menschen, die mit ihrer Arbeit etwas bewirken wollten, die Familie, Beruf und Ausbildung mit positiver Motivation wuppten. Unsere Gespräche waren voller Zukunftsvisionen, unterschiedlicher Sichtweisen und unglaublich energetisierend. Was hatte sich verändert? Klar betrachtet hatte ich mehr denn je zu tun. Neben Familie und Job hatte ich nun auch zusätzlich die umfangreiche Ausbildung an der Backe. Doch der Unterschied war, es war positiver Stress und vor allem hatte das Jammern ein Ende. Ich hatte endlich ein konkretes Ziel UND eine Vision UND andere Menschen um mich herum, die sich entwickeln und lernen wollten, so wie ich.

Plötzlich gab es andere Gespräche mit meinem Partner zu Hause, mit meiner Freundin – kurz mit allen um mich herum. Meine positive Grundstimmung hatte sich komplett geändert und – Simsalabim – mit ihr die der anderen.

Entscheide bewusst, mit wem du Zeit verbringst

Wenn du Lust hast, dann kannst du nun einen weiteren Übungsschritt machen. Schaue dir die 5 Personen, die du auf deinen Notizzettel aufgeschrieben hast, noch einmal genau an und überprüfe, wie sich die Verbindung von ihnen zu dir anfühlt? Du kannst es ganz einfach herausfinden, wenn du dich fragst, wie du dich nach einer Begegnung mit diesem Menschen fühlst? Ist es ein Gefühl der Wertschätzung oder eher ein Gefühl der Leere? Fühlst du dich belächelt, benutzt, ermutigt, zufrieden oder bereichert? Anders gefragt: Was wird durch die Person eher verhindert oder ermöglicht?

Die Übung ist ein bisschen tricky und hört sich zunächst ziemlich nüchtern an. Man möchte die Menschen, mit denen man viel Zeit verbringt, nicht so kühl bewerten. Bei Vorgesetzten und Arbeitskolleg:innen mag das noch einfach sein, aber bei engen Freund:innen und Familie wird es schon schwieriger. Versuche trotzdem eine Einschätzung zu machen.

Wie sieht dein Fazit aus? Hat die Mehrheit deiner 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst, tendenziell einen negativen Einfluss auf dich? Oder ist es überwiegend positiv? Was bedeutet es und welche Möglichkeiten der Veränderung gibt es, wenn du mit deiner „Analyse“ nicht zufrieden bist?

Verändern, Loslassen und Wachsen

Manchmal begleiten einen Menschen schon das halbe Leben. Schaut man sich nun auf die beschriebene Art die Beziehung genauer an, wird einem möglicherweise bewusst, dass es eine eher negativ wirkende Kraft im eigenen Leben ist. Was tun? Einfach loslassen und Tschüssikowski?

Die meisten Veränderungen sind mit unangenehmen Gefühlen verbunden und werden deshalb gern vermieden. Doch hinter dieser schönen, warmen, gemütlichen Komfortzone beginnt etwas, wo wir wachsen können. Wachstum und Entwicklung laufen nicht immer easy peasy ab. Manchmal, eher häufig sind sie mit Schmerzen verbunden. Aber das bedeutet nicht, dass wir diese Wachstumsschmerzen nicht als Teil unserer Entwicklung ansehen und als solche akzeptieren.

Ich gebe es offen zu, dass ich einigen Dingen ein echter Softie bin. Resilient, treu und verbindlich. Im Grunde keine schlechten Eigenschaften. Wenn es aber darum geht, mich von jemanden loszusagen, oh, da konnte ich lange Zeit bei einigen Personen ziemlich leidensfähig sein. Inzwischen weiß ich es besser und habe für mich folgenden Weg gefunden, der es mir leichter macht.

Im Prinzip ist die Lösung vollkommen simpel und logisch: Ich überlege mir, zu wem ich gern mehr Kontakt hätte und baue diese Beziehung aus. Zack ganz einfach! Automatisch ergibt sich so eine Verschiebung hin zu mehr vom Guten. Zum Positiven. Natürlich geschieht die Veränderung langsamer, aber sie ist da. Übrigens ist sie genauso da wie in dem Fall, wenn sich die Veränderung langsam in eine negative Richtung verändert. Kurzum, eine Änderung der Zeitverteilung hat immer Einfluss auf dich und dein Leben.

Spieglein, Spieglein an der Wand …

Nicht vergessen, dass Beziehungen immer wechselseitig sind. Deshalb lautet meine nächste Frage für dich: Was ist dein Beitrag in der Beziehung der anderen? Welche Gefühle erhalten die anderen von dir? In meinem Beispiel weiter oben war ich natürlich zu 50 % daran beteiligt, dass meine Freundin und ich im Jammertal landeten. Das Jammerfutter haben wir beide bereitgestellt und uns wunderbar davon genährt.

Fakt ist, dass wir uns unter dem Einfluss der Menschen verändern, mit denen wir die meiste Zeit verbringen. Es macht Sinn, dass wir ebenfalls eine Grundstimmung haben, die sich positiv auf andere auswirkt, wenn wir mit ihnen Zeit verbringen.

Hand aufs Herz. Gefällt dir, was du an dir wahrnimmst, wenn du mit anderen zusammen bist? Falls nicht, dann ändere deine Art zu sein, denn du beeinflusst als einer der 5 Menschen nämlich auch (mindestens) das Leben deines Gegenübers, mit dem du viel Zeit verbringst.

Du bist deine Zukunft

Vielleicht gibt es bestimmte Themen, bei denen du vorwärtskommen möchtest. Zum Beispiel ein eigenes Business starten, einen Blog oder ein Buch schreiben, dich beruflich neu orientieren, mal etwas ganz anderes machen, ein Sabbatical einlegen oder eine Weltreise planen.

Vielleicht hast du mal eine dieser Ideen deinem Partner oder einer Freundin erzählt und ein langes „Mhmmm“ gehört. Vielleicht hast du auch zur Antwort „Ja, schön wärs, aber ….“ bekommen. Glaube mir, ich kenne das Gefühl, dass sich in meiner Bildsprache anfühlt, als würde langsam die Luft aus einem Ballon entweichen. Pffffffff

Mein Tipp: Umgebe dich mit Menschen, die sich bereits mit diesen Themen beschäftigen, die du angehen willst. Die vielleicht schon das erreicht haben, wovon du noch träumst. Sie sprechen die Sprache, die dich nährt und kommunizieren Gedanken, die dir Ideen und Inspiration geben.

Nutze professionelle Angebote von Coaches und Mentor:innen, die dich auf deinen Weg ein Stück begleiten. Ich unterstütze beispielsweise jeden meiner Coachees mit meinem persönlichen Netzwerk und meinen Kontakten. Menschen miteinander in Verbindung zu bringen, damit sie voneinander lernen können und sich gegenseitig unterstützen ist meine Leidenschaft und meine feste Überzeugung. Sämtliche Karriereschritte in meinem Leben habe ich positiven Beziehungen zu Menschen zu verdanken, die an meiner Seite waren, mich ermutigten und mir Wege gezeigt haben.

Ich bin mir sicher, dass du ebenfalls viele wertvolle Erfahrungen hast, die DU an andere weitergeben kannst. Nutze deinen positiven Einfluss auf andere und unterstütze Menschen, die deine Hilfe gerade gut gebrauchen können.

Wir sind die Gestalterinnen unserer Verbindungen und damit Gestalterinnen unseres Lebens.

Mach etwas daraus 🎈

Bis zur nächsten Woche

ꪮꪶꫀ

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